Er ist lang und glitschig, wunderschön und eklig zugleich der Aal. Besiedelte er einst unsere Gewässer in grosser Zahl, ist
er heute vom Aussterben bedroht. Der Schweizerische Fischerei-Verband hat ihn deshalb zum Fisch des Jahres 2018
gewählt.
Biologie
Der Aal hat einen langen, schlangenförmigen Körper welcher bei den Weibchen eine länge von 150cm erreichen kann. Männchen sind bei den Aalen kleiner und erreichen nur eine Länge von 60cm. Die bis zu 6kg schweren Fische haben gegenüber dem Oberkiefer einen längeren Unterkiefer, ein sogenanntes oberständiges Maul.
Die Färbung der Aale variiert je nach Alter. Die Oberseite der Tiere ist dunkelgrün bis schwarz gefärbt. Bei Jungtieren ist die Unterseite gelblich gefärbt. Im Alter wechselt diese zu einer weissen Farbe.
Die Rücken-, Schwanz- und die Afterflosse der Aale ist zu einem durchgehenden Flossensaum geformt. Damit wie mit seiner Muskulatur erzeugt der Aal seine typische schlängelnde Bewegung des gesamten Körpers. Die Bewegungsfähigkeit des Aals wird von mehr als 100 Rückenwirbeln noch zusätzlich unterstützt. Fische wie die Regenbogenforelle besitzen gerade mal rund die Hälfte an Wirbeln.
Der Aal ist damit optimal für sein Leben am Gewässergrund angepasst. Seine dicke Haut und die kleinen Schuppen verhindern zudem, dass sich der Fisch an scharfkantigen Gegenständen am Flussgrund ernsthaft verletzen kann.
Auch seine Sinnesorgane sind ganz auf das Leben am Grund ausgerichtet. Während Aale mit ihren kleinen Augen nur schlecht sehen können, verfügen sie über einen ausserordentlich guten Geruchssinn der Nase. Dieser dient nicht nur dem Finden von Beute sondern unterstützt die Fische auch bei der Orientierung im Wasser.
Fortpflanzung
Aale legen in ihrem Leben riesigen Strecken zurück. Denn das Leben der Aale beginnt im Saragssomeer, einem Meeresgebiet zwischen Florida und den Bahamas. Dort findet man im Wasser die kleinen Aallarven, welche gerade einmal eine Grösse von einigen Millimeter haben. In den nächsten rund zwei bis drei Jahren wird aus den kleinen Aalen, auch Weidenblattlarven genannt, die durchsichtigen Glasaale. Sie haben sind von der Meeresströmung nach Europa oder in den Norden von Amerika treiben lassen.
Die Aale wechseln nun vom Salzwasser ins Süsswasser und beginnen die Flüsse hoch zu wandern. Die vielen baulichen Hürden entlang von Rhein und den meisten anderen europäischen Flüssen erschweren bzw. verunmöglichen diese Wanderung jedoch zusehends.
In den Flüssen verbringen die Aale etliche Jahre mit der Jagd nach Würmern, Schnecken, Insekten Krebsen, Fischen oder Fröschen. Sind die ausgewachsenen Tiere bereit zum Laichen, beginnt die Wanderung zurück ins Meer. Dabei lassen sich die Aale bis zu 20 Jahre Zeit, bevor sie diese Wanderung zurück in die Saragsosee antreten. Ob auch die europäischen Aale wirklich zurück an ihren Geburtsort finden, ist noch nicht vollständig geklärt.
BEdrohung
Obwohl der Aal sich sehr gut an eine verändernde Umgebung anpassen kann, macht der Mensch diesem faszinierenden Fisch stark zu schaffen. Nebst immer mehr durch Stauwehre unterbrochene Wanderrouten stellen in die Gewässer eingeleitete Düngestoffe und andere die Gewässer belastende Chemikalien wie Medikamente, Pestizide eine Gefahr für die langlebigen Aale dar.
Zusätzlich ist der Aal ein begehrter Speisefisch und wurde stark befischt. Aus dem Grund gilt seit 2007 in der EU eine Fangeinschränkung, bzw. ein Fangverbot für Aale. Nichts desto trotz werden vor den europäischen Küsten die kleinen Glasaale gefangen und in speziellen Mastbetrieben zu ausgewachsenen Fischen gemästet. Aal-Besatzungsmassnahmen sollen zudem den Bestand etwa im Rhein sicher. Wie sinnvoll diese Massnahmen sind, ist umstritten.
Bildquelle: Gerard M. - wikipedia.org