Die grosse Sommerhitze lädt ein zum Baden, ein leckeres Eis geniessen und sich Bräunen. Die hohen Temperaturen machen aber auch vielen zu schaffen. Nicht nur die Bauern fürchten um ihre Ernte, auch den Fischen in den Seen und Flüssen macht die Hitze zu schaffen. Bereits wurden erste wenige tote Fische aus dem Rhein gefischt.
Bei Hitze droht Sauerstoff-Mangel
Viele Flüsse führen aufgrund der langanhaltenden Hitzeperiode ausordentlich warmes Wasser. Der Rhein war bei Rheinau in den letzten Tagen im Mittel immer um 24 - 25°C warm, die Aare war wenig kälter. Die Rhone erreicht beim Verlassen des Genfersees sogar Temperaturen von annähernd 26°C. Diese hohe Temperaturen machen vielen Fischarten zu schaffen. Dabei ist es nicht die Temperatur selber.
Zum Atmen entnehmen die Fische mit ihren Kiemen den im Wasser der Flüsse enthaltene Sauerstoff. Die Menge des vorhandenen Sauerstoff ist dabei jedoch abhängig von der Wassertemperatur. Je höher die Temperatur, desto weniger Sauerstoff ist im Wasser vorhanden.
Gerade grosse Fische haben dann Mühe genug Sauerstoff zum Atmen dem Wasser zu entnehmen.
Aus diesem Grund wurde etwa entlang des Rheins bei Stein a. R. Erholungszonen für Fische geschaffen. An diesen Orten tritt das kühle Grundwasser an die Oberfläche des Flussufers. Es entstehen natürlich Bereich mit kühlerem Wasser. Dort können die Fische sich vom Hitzestress ausruhen und wieder genug Sauerstoff aus dem Wasser holen.
Wiederholt sich das Fischsterben von 2003?
Die grosse Hitzewelle soll in der Schweiz auch in den weiteren Tagen anhalten. Es ist zu befürchten, dass sich das grosse Fischsterben vom Jahr 2003 wiederholt. Damals wurde im Rhein aufgrund langanhaltender hoher Wassertemperaturen und ungünstigen Winden über dem Bodensee praktisch die gesamte Population der Äschen ausgerottet. 50'000 Fische trieben tot den Fluss herunter.
Noch ist die Situation nicht ganz so dramatisch. Erste tote Fische wurden jedoch bereits entdeckt. Gibt es nicht bald kräftige Regenschauer über mehrere Tage, ist die Wahrscheinlichkeit eines grossen Fischsterbens hoch, da sind sich gemäss der NZZ Lukas Bammatter, der Adjunkt Fischerei im Kanton Zürich und Patrick Wasem, Fischereiaufseher des Kantons Schaffhausen, einig.
Massnahmen wie die Erholungszonen und das stellenweise vertiefen der Bachbette wurde bereits umgesetzt. Nun heisst es Abwarten und Hoffen, dass sich die Tragödie von 2003 in diesem Jahr nicht wiederholt.
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